Oftmals suchen uns Patienten mit Schmerzen oder einem diffusen Krankheitsbild in der Praxis auf. Die Ursache der Erkrankung ist oft nicht sofort erkennbar, denn die Beschwerden können auch von früheren Erkrankungen, die weder in zeitlicher noch funktioneller Beziehung zu den aktuellen Beschwerden stehen, stammen. Man kann sich das so vorstellen: Durch einen Schmerz verkrampft sich die umliegende Muskulatur, die Blutversorgung gerät somit an dieser Stelle ins Stocken und damit auch der Abtransport der Stoffwechselendprodukte. Dadurch verstärken sich wiederum die Schmerzen und die Regulationsstörungen schaukeln sich immer weiter auf, bis sie aus dem lokalen Gebiet überspringen und zu diffusen Krankheitserscheinungen führen.
Hier kann eine Neuraltherapie helfen, die bestehenden Beschwerden zu beseitigen. Bei der Neuraltherapie werden Lokalanästhetika (Procain oder Lidocain) nicht zur
Betäubung, sondern als Heilmittel an die betroffene Stelle injiziert.
Für eine erfolgreiche Behandlung mit Neuraltherapie ist eine genaue Anamnese von großer Bedeutung. Neben der Vorgeschichte wird ebenfalls nach den jeweiligen Lebensumständen des Patienten sowie einer genauen Beschreibung der aktuellen Beschwerden gefragt. Bei der anschließenden Untersuchung werden durch gründliches Abtasten die empfindlichen und schmerzhaften Körperstellen aufgespürt. Der Patient wird immer in seiner Gesamtheit betrachtet, nur so lassen sich Zusammenhänge und Ursachen erkennen. Um die betroffenen Körperregionen wieder an die im Körper laufenden Regelkreise anzuschließen, wird dem Patienten bei der Behandlung etwas Procain oder Lidocain in die schmerzerregenden Stellen injiziert, um eine natürliche Stabilisierung der Zellen zu erreichen. Oftmals erzielen schon kleinste verabreichte Mengen des Therapeutikums gute Erfolge.